Ein Call mit dem Entwicklerteam in Madrid, die Fachkonferenz mit internationalen Speakern in Berlin oder ein Kundentermin, bei dem kein deutsches Wort gesprochen wird. Gerade im professionellen Bereich muss man mittlerweile mindestens eine Fremdsprache beherrschen und die ist eben zumeist Englisch. Viele große Konzerne und international agierende Unternehmen setzen bei ihrer Recruiting-Strategie schon von vornherein auf einen breiteren Bewerberpool, der Fachkräfte aus dem Ausland einschließt. Die Globalisierung der Arbeitswelt heißt umgekehrt aber auch, dass man mit guten Englischkenntnissen fast überall auf der Welt eine Arbeit finden kann.
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Wer schon einmal im Ausland war, der weiß jedoch, dass Sprachkenntnisse alleine nicht reichen. Es ist auch wichtig, die lokalen Gepflogenheiten zu kennen und sich vorab gut auf die Jobsuche wie auch auf den Aufenthalt im Ausland vorzubereiten. Gerade bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen gibt es einiges zu beachten. Worin liegt beispielsweise der Unterschied zwischen dem Resume und dem Curriculum Vitae? Wie muss ein Lebenslauf aufgebaut sein, um den landestypischen Normen zu entsprechen? Und worauf sollte man noch achten, wenn man sich im Ausland bewerben möchte?
Resume oder Curriculum Vitae?
Auf welche Bezeichnung man trifft, hängt vom Land ab. Das Resume ist bei einer Bewerbung in den USA die übliche Form des Lebenslaufs, wohingegen in Großbritannien eher nach einem Curriculum Vitae oder kurz CV gefragt wird. Ein Curriculum Vitae kann aber auch in den USA oder in Kanada verlangt werden, sofern man sich dort beispielsweise in der Forschung, im akademischen Bereich, in der Medizin, bei einer Universität oder einer vergleichbaren Institution bewirbt. Dort ist nämlich mit dem Curriculum Vitae das gemeint, was man in Deutschland als wissenschaftlichen oder akademischen Lebenslauf kennt.
In Australien, Indien oder Südafrika beispielsweise sind die Begriffe CV und Resume gleichbedeutend. Was gemeint ist, kann sich aber je nach Land unterscheiden und sollte immer vorab in Erfahrung gebracht werden.
Resume in Nordamerika
Der Aufbau des nordamerikanischen Resumes ähnelt im Grunde dem deutschen Lebenslauf. Auch hier werden Angaben zur Person (Personal Information), der schulischen und beruflichen Ausbildung (Education), den bisherigen Arbeitgebern (Experience) sowie den sonstigen Referenzen und Qualifikationen (References & Credentials) und Fähigkeiten (Skills) gemacht. Hier geht es aber nicht um Vollständigkeit, sondern um Relevanz. Es werden ausschließlich Punkte genannt, die einen Bezug auf die Stelle haben, auf die man sich bewirbt. Zudem ist es auch üblich, mit einer Summary einzusteigen, in der man in zwei bis drei Sätzen seine berufliche Spezialisierung und etwaige besondere Fähigkeiten beziehungsweise Erfahrung prägnant auf den Punkt bringt. Das Resume ist im Prinzip eine Art Werbeflyer, mit dem sich der Bewerber so gut es geht verkauft und das für jede Bewerbung individuell ausgearbeitet werden muss.
Das britische Curriculum Vitae
Während man in den USA nie über eine A4-Seite hinausgehen sollte, sind zwei, in Ausnahmefällen auch drei Seiten das Maximum im Vereinigten Königreich. Auch hier wird der tabellarischen Auflistung oft ein kurzes Profile, also eine zusammenfassende Beschreibung der Fähigkeiten und Erfahrungen, vorangestellt. Wenn das amerikanische Resume eher ein möglichst verdichteter Überblick über die wichtigsten Stationen ist, geht es in Großbritannien, wie bei uns, um Vollständigkeit. Das Auslassen einer Anstellung kann als Lücke im Werdegang gewertet werden. Daher werden alle Punkte der beruflichen Laufbahn aufgelistet, der Relevanz halber in anti-chronologischer Reihenfolge.

Referenzen: Ein wichtiger Teil der Bewerbung
Referenzen und Empfehlungsschreiben spielen in vielen Ländern eine wichtige Rolle. Wenngleich sie auch nicht immer zwingend notwendig sind, bringen sie in der Regel Pluspunkte bei den verantwortlichen Personalern ein. Bei der Auswahl der Referenzen sollte man darauf achten, dass diese zu den Anforderungen des neuen Jobs passen. Neben dem aktuellen beziehungsweise dem letzten Arbeitgeber können auch ehemalige Professoren, Geschäftspartner oder Kunden genannt werden. Diese Nennung sollte man aber vorab auf jeden Fall mit den jeweiligen Kontakten absprechen.
Bewerbungsfoto und persönliche Daten
Während amerikanische Schreibweisen in Großbritannien höchstens das Stilempfinden des Personalers stören, gibt es auch Bewerbungsnormen und gesetzliche Regelungen, deren Nichteinhaltung zum Ausschluss eines Bewerbers führen können. Im ersten Schritt sollte man sich vor der Erstellung der Bewerbungsunterlagen immer darüber informieren, welche Inhalte unerwünscht oder sogar gesetzlich verboten sind.
Auch wenn ein Foto im Lebenslauf in den meisten europäischen Ländern völlig normal ist, kann es in manchen Ländern durchaus Probleme bereiten. In Frankreich oder Österreich wird das beispielsweise ähnlich gehandhabt, wie bei uns. In den USA, Kanada oder Großbritannien hingegen ist es besser, kein Foto einzufügen. Hier werden in vielen Unternehmen Bewerbungen mit Foto grundsätzlich aussortiert, um Vorschriften zur Gleichstellung zu entsprechen und Klagen zu vermeiden. Auch die Religionszugehörigkeit, das Geschlecht oder das Alter gehören aufgrund von entsprechenden Antidiskriminierungsgesetzen nicht in den Lebenslauf.
Fazit
Die Mobilität auf dem internationalen Arbeitsmarkt ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und entsprechend wird Englisch in der Arbeitswelt immer wichtiger. Doch auch wenn die Sprachbarriere immer weiter abgebaut wird, bleiben viele kulturelle Unterschiede weiterhin bestehen. Stil und Tonfall der Bewerbung müssen an die Mentalität des Standortes angepasst werden. Während in Großbritannien oder den USA zum Beispiel das selbstbewusste Anpreisen der eigenen Talente und Erfolge völlig normal ist, würde es in asiatischen Ländern prahlerisch wirken und negativ auffallen. Solche Unterschiede sollte man immer im Hinterkopf behalten.